HSC: Hallo Markus und herzlich wollkommen zurück beim HSC! Wobei „zurück“ nicht wirklich stimmt, denn so ganz weg warst du ja nie – oder was sagst du dazu?
Markus: Das ist schon richtig. Ich bin seit 1980 Vereinsmitglied. Das sind 40 Jahre HSC Ingelheim. Und damit bin ich nach Frank Schmelzer (1970) der Dienstälteste aktive HSCler. Dieser Verein hat mich einen Leben lang begleitet. Geprägt wurde ich von tollen Jugendtrainern (Danke Kiki, Dirk, Alfred …) und im Aktiven Bereich durfte ich in einer 1. Herrenmannschaft spielen, in der man mehr erlebte als nur das Spielwochenende. Einige Vorstands- und Trainerposten flankieren mein Sein beim HSC.
Also zurück zur Frage: Ich war nie wirklich weg – ich bin nur zurück an der Seitenlinie!
HSC: Eins müssen wir vorab klären – nennt dich eigentlich außer deiner Frau irgendwer Markus? Im Verein bleibt es wohl eher bei „Bitzi“…
Markus: Doch. Meine Mutter, mein Vater, meine Schwester und tatsächlich der Jockel – ansonsten sind es wirklich wenige. Meine Kinder sagen Papa, aber statt Markus dann doch „Bitzi“.
HSC: Wie hat sich denn deine Karriere als Trainer entwickelt?
Markus: Mit 15 habe ich angefangen als Co-Trainer einer E-Jugend und bin dann mit dem älteren Jahrgang als Haupttrainer in die D-Jugend gewechselt. Mit 16 habe ich den ersten Trainerlehrgang besucht. Danach habe ich so nach und nach alle Altersklassen im männlichen Jugendbereich trainiert.
Mit Anfang 20 durfte ich bereits meine erste Herrenmannschaft trainieren. Auch hier war leistungstechnisch von der B-Klasse bis zur Rheinhessenliga alles dabei!
Nach meiner längeren „hüftbedingten“ Pause habe ich dann das Portfolio komplett gemacht und war die letzte 9 Jahre als Damentrainer (Kreisliga und Rheinhessenliga) tätig!
HSC: Wie würdest du dich als Trainer denn beschreiben und worauf legst du besonders viel Wert?
Markus: Ich rede nicht so gerne über mich, aber ich rede gern und viel über „Handball“. Als positiv Handballverrückten würde ich mich bezeichnen. Das hoffe ich im Rahmen meiner Trainertätigkeit auch auf die Spieler übertragen zu können.
Wert lege ich vor allem auf einen respektvollen Umgang innerhalb der Mannschaft. Nur eine Mannschaft, in der ein Spieler auch die Leistung des anderen respektiert und anerkennt, kann schwierige Situationen meistern und somit langfristig Erfolg haben.
HSC: Der HSC geht mit deiner Verpflichtung einen „neuen Weg“. Du hast in Zukunft eine Doppelrolle und wirst neben deiner Tätigkeit als Herren 1 Trainer auch die zweite Mannschaft trainieren. Aus Vereinssicht ist das Ziel die Zusammenführung beider Mannschaften und ein einheitliches Konzept. Wie würdest du deine Rolle beschreiben und warum siehst du das als optimale Lösung an?
Markus: Wie du schon sagst; Ziel ist ein (fast) einheitliches Konzept, das es jedem Spieler beider Mannschaften bei Bedarf ermöglicht, in der anderen Mannschaft zu spielen. Zum einen hat der HSC derzeit die vielleicht „beste Zwote aller Zeiten“, zum anderen auch eine Hand voll junger talentierter Spieler (Herren 1) die nicht unbedingt auf die Spielzeit gekommen sind, die sie für eine Weiterentwicklung benötigen. Von beiden Seiten muss man mehr profitieren können und das geht nur mit einem (fast) identischen Konzept für beide Mannschaften!
HSC: Und was entgegnest du den Kritikern, die sagen, dass man doch gar nicht 2 Mannschaften gleichzeitig trainieren kann?
Markus: Ich mache das ja nicht allein. Wir arbeiten im Team, mit Jockel und Kaj habe ich Unterstützung im handballerischen Bereich (Torwarttraining / Mannschaftstraining / Betreuung) und Stefan unterstützt mich hauptsächlich im Bereich Athletik und Verletzungsprofilaxe!
HSC: Was sind denn die ersten Dinge bei der Herren 1, die du anpacken willst?
Markus: Ganz klar; Forcierung des Tempohandballs. Im letzten Jahr wurden nur sehr wenige einfache Tore aus dem Gegenstoß geworfen. Die 2. Welle wurde zu oft und zu schnell abgebrochen oder ohne „Idee“ gespielt.
HSC: Wie siehst du die Zukunft beim HSC und was sind deine Ziele hier als Trainer?
Markus: Seit Ende März steht es ja fest, dass sich die Erste auch in der kommenden Runde in der Rheinhessenliga behaupten darf. Und das ist auch gut so. Der HSC gehört zu den wenigen Vereinen, welche komplett auf die eigene Jugendarbeit bauen. Es gibt kaum andere Vereine, deren männliche Jugend so durchgängig besetzt ist wie in Ingelheim. Ganz ohne das Abwerben irgendwelcher Fremdtalente! Das ist nicht immer so einfach. Das ist oft müßig. Deshalb ist es umso schöner, eine Rheinhessenliga-Mannschaft stellen zu können. Zumal Ingelheim mittlerweile mit das geilste Publikum der Klasse in der SMG-Arena aufbieten kann.
Ziel kann es nur sein, unserem großartigen Publikum immer den größtmöglichen Fight zu präsentieren, um nach jedem Spiel den Platz mit erhobenem Haupte verlassen zu können. Nicht mehr und nicht weniger.
HSC: Also uns hast du überzeugt, dass wir uns auf eine spannende und gute Zeit mit dir freuen dürfen! Wir wünschen dir als Verein viel Erfolg!
Markus: Danke dir!!
Das Interview führte Eric Wolf